Mission Müll
Müll ist ein großes Thema in Nepal. Er ist überall. Auf der Straße, neben der Straße, in Wiesen, Wäldern, Bächen, Flüssen, einfach ÜBERALL! Der viele Müll und die dreckige Luft waren für uns eine der größten Auslöser für den Kultur-Schock. Nirgendwo stehen Mülleimer, überall sind brennende Müllhaufen. Kinder baden in Bächen, in denen das ganze Ufer mit Müll bedeckt ist. Die Gehwege sind voll mit Plastiktüten, Essensreste und Tierexkrementen.
Der Wille zur Änderung ist da!
Prakash und Hans (die Gründer der Bona Fortuna Organisation) ist das Müllproblem schon lange bewusst und wichtig geworden. Schnell haben wir beschlossen, dass auch wir etwas dagegen unternehmen wollen. Wir haben viel mit Prakash diskutiert. Doch wie bringt man einer ganzen Nation bei, dass dieser Umgang mit Müll einfach falsch ist? Einer Nation, die so viele Probleme hat? Gar nicht? Doch! Aber nur in ganz kleinen Schritten.
Erste (kleine) Schritte
Kathmandu ist eine große Stadt, mit vielen kleinen ,,Communitys''. Es bilden sich Gruppen von Menschen, die in der gleichen Nachbarschaft wohnen und gemeinsame Interessen verfolgen. In der Community unserer Gastfamilie findet jeden Samstag eine Straßen-Reinigungsaktion statt. Dazu treffen sich Freiwillige, ausgestattet mit Besen und Müllsäcken, und laufen die gesamte Nachbarschaft ab, um die Straßen vom Müll zu befreien. Wir waren natürlich immer tatkräftig mit dabei. Jeden Samstag morgen um 07:00 Uhr ging es los.
Zusätzlich haben wir mit unserer deutschen Weitsicht Müllkörbe aufgehängt. Denn wenn Mülleimer da sind, muss der Müll erst gar nicht auf der Straße landen. Unsere Hoffnung, zumindest. Und wir waren sehr überrascht, nach anfänglichen Zögern, fand unsere Community doch Gefallen daran und nutzte die Müllkörbe regelmäßig.
In der nepalesischen Küche wird sehr sehr viel Gemüse gekocht. Und wir kennen es von Zuhause, dass Lebensmittel, besonders Gemüsereste, auf dem Kompost landen. Also haben wir bei unserer Gastfamilie einen Kompost gebaut. Natürlich aus Materialien, die wir im Müll fanden. Und er ist zu unserer Freude immer noch im Einsatz!
Unsere Community, angeführt von Prakash, organisierte während unseres Aufenthalts auch eine Projekttag zum Thema Müll. Dominik nutze die Gelegenheit und stellt dort das deutsche Müllsystem vor. Doch leider ist es sehr schwer, Verbesserungen ganz ohne staatliche Mittel zu erreichen. Aber der Wille ist da, das haben wir erkannt!